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Er mag zwar ein Clown sein, aber einer von der Sorte, die kleinen Kindern Albträume beschert. - Opera Wire

Ein kraftvoller Rigoletto

Das Gelächter des Publikums war vielleicht ein Beleg für Daniel Scofields elektrisierenden Rigoletto. Er ist kein stotternder, alter, deformierter Hofnarren. Er mag ein Clown sein, aber von der Sorte, die kleinen Kindern Albträume beschert. Er ist teilweise wegen der subtilen Darstellung von Rigolettos Deformität verstörend. Er ist nur als Andeutung eines Buckels und eines etwas ausgeprägteren Hinkens zu erkennen. Abgesehen davon wirkt Rigoletto oft robust und sogar jung. Scofield lässt es so erscheinen, als sei er sich seiner selbst als Außenseiter viel bewusster, weil er sich am Rande der Normalität befindet, und umso entschlossener, seine Ehre zu bewahren.


Rigoletto kriecht nicht unterwürfig. Selbst als er den Höfling Marullo bittet, Mitleid mit ihm zu haben, beugt er sich nicht und verneigt sich nicht, sondern steht seinem Vorgesetzten Auge in Auge gegenüber. Scofield wechselt in seinem Gesang nicht zwischen Vater und Clown, zwischen Opfer und Bösewicht. Sein Rigoletto erforscht konsequent irgendeine Form von Wut, aber nie auf Kosten der vermeintlichen Würde. Scofield erlaubte gelegentliches Grunzen, aber normalerweise am Ende einer Phrase, damit es die Klarheit der Stimme nicht beeinträchtigte. Seine Stimme ist reich an Nuancen. In ihren dunkleren Momenten erinnerte sie mich an Renato Bruson. Er dehnte einige Phrasen langsam und dick, als würde er Teer auseinanderziehen.


Obwohl Verdi mit Rigoletto sympathisierte, deutet diese Aufführung auf einen finstereren Charakter hin. Die gelungene, glaubwürdige und verstörende Schurkerei von Scofields Interpretation machte Mitchells Herzog umso sympathischer. - Opera Wire



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