Als Rudolfo besitzt Alok Kumar eine reiche und sehr italienisch anmutende Tenorstimme, obwohl er sie häufig über die Grenzen des Möglichen hinaus trieb. Ein größerer Dynamikumfang wäre wünschenswert gewesen, insbesondere da dies eine von Puccinis eher lyrischen Tenorrollen ist, aber er war durchweg glaubwürdig. Elizabeth Caballero war als Mimi, seine schwindsüchtige Geliebte, die sich auf den ersten Blick verliebte, ebenfalls glaubwürdig, obwohl ihr schnelles Vibrato manchmal Puccinis schwebende Melodien störte.
Das andere Liebespaar war ebenso überzeugend. Als Maler Marcello setzte Daniel Scofield seine sanfte, reiche Baritonstimme gut ein. Sein Gesang war modulierter als Kumars allgegenwärtiger Tenor, und seine Ungeduld mit seiner Geliebten, dem Lebemann Musetta, war ein brodelnder Topf kaum kontrollierter Wut. In dieser Rolle war Meigui Zhang nicht ganz die übliche verspielte und kokette Kokette, die wir normalerweise sehen, aber ihr subtileres, wanderndes Auge war immer erkennbar. Ihr Streit im dritten Akt war ein Höhepunkt. - EarRelevant